Ökumenischer Bibelkreis
im Jugendraum der Ev. Kirchengemeinde Mettlach-Perl, Parkstraße 3, Mettlach weiterlesen
In drei Kirchenkreisen im südlichen Rheinland wird es ab dem kommenden Jahr eine gemeinsame Ausbildung von Lektorinnen und Lektoren geben. Dafür verabschiedete die Synode des Kirchenkreises Saar-Ost eine Rahmenvereinbarung, um die Organisation und Finanzierung der Zurüstung verbindlich zu regeln.
Gemeinsame Lektor:innenzurüstung beschlossen
„Die gemeinsame Zurüstung von Lektorinnen und Lektoren ist für uns eine Chance, Interessierten eine standortnahe, einheitliche und qualitativ hochwertige Ausbildung zu ermöglichen“, warb Superintendent Markus Karsch für die Kooperation. Durch das Arrangement sollen Synergieeffekte geschaffen werden, von denen Kirchengemeinden, Kirchenkreise und die künftigen Lektorinnen und Lektoren gleichermaßen profitieren.
Eine entsprechend qualifizierte Fachkraft, die die Ausbildung federführend leiten wird, ist mit einem Umfang von 25 Wochenstunden beim Kirchenkreis Simmern-Trarbach angestellt. Dafür refinanzieren die Projektpartner, der Kirchenkreis Trier und der sich zum 1. Januar gründende Kirchenkreis An der Saar, die Ausbildung jeweils anteilig. Die Ausbildungsmodule, die sich nach dem Lektorengesetz der Landeskirche richten, wurden in dem Kirchenkreis im Hunsrück bereits erfolgreich erprobt. Interessierte werden von einer Infoveranstaltung bis zur Zertifikatsverleihung begleitet und erhalten später regelmäßig Fortbildungsangebote.
Herausfordernde Finanzprognose
Anlass zur Sorge bereiten dagegen die Finanzen des zukünftigen Kirchenkreises An der Saar, die Oliver Kremp-Mohr für den Kreissynodalvorstand vorstellte. Zwar seien die Kirchensteuereinnahmen im laufenden Jahr um fünf Prozent höher ausgefallen als noch 2024, doch aufgrund von massiven Kostensteigerungen für Personal, Sachausgaben, aber auch durch neue kirchliche Aufgaben hätten diese Mehreinahmen praktisch keine positiven Auswirkungen, oder, wie Kremp-Mohr es erläuterte: „Wir befinden uns in einer Seitwärtsbewegung der Finanzen ohne Mehrwert.“
Gleichzeitig laufe derzeit auf Ebene der Evangelischen Kirche im Rheinland ein Konsultationsprozess zur Vorbereitung der nächsten Sparrunde, die die Landessynode der rheinischen Kirche im Januar verabschieden wird. Hintergrund des landeskirchlichen Prozesses sind insbesondere die in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegenen Kosten für die Versorgung und Beihilfe der Ruhestandsgeistlichen. Die Landeskirche ist dadurch bestrebt, mehr Aufgaben an die kreiskirchliche Ebene abzugeben.
Für den künftigen Kirchenkreis An der Saar schlägt all das mit einem prognostizierten Fehlbetrag im Haushaltsplan von 963.000 Euro zu Buche. Somit seien auch zwangsläufig im Saarland weitere Einsparungen unabdingbar. So sollen etwa bis 2027 durch den Wegfall von Pfarrstellen die Ausgaben um 150.000 Euro reduziert werden. Auch die Umlage an die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar (aej saar) seit bereits zwischen 2024 und 2025 um 90 Prozent von 200.000 auf 20.000 Euro zurückgefahren worden. Allerdings nur so lange, bis Rücklagen aufgebraucht sind. „Das ist keine Kürzung bei der Jugendarbeit“, stellte Kremp-Mohr klar.
Der Haushalt für das Jahr 2026 wird auf der konstituierenden Synode des neuen Kirchenkreises Ende Januar zur Abstimmung gestellt.
Abschied von Saar-Ost und Weichenstellung für den Kirchenkreis An der Saar
Der Nachmittag stand im Zeichen des Abschieds vom Kirchenkreis Saar-Ost. Mittels verschiedener Quizrunden, einer Zeitkapsel und einer Fotoaktion wurden die Synodalen und Gäste dazu motiviert, die 15 Jahre des Kirchenkreise Revue passieren zu lassen und ihre Wünsche und Hoffnungen für den neuen Kirchenkreis zu Papier zu bringen. Dazu wurden Grußworte eingespielt von dem ersten Superintendenten des Kirchenkreises, Gerhard Koepke, und dem Vorsitzenden der ersten Kreissynode, Udo Blank.
Schließlich beschlossen die 56 Delegierten aus den vier Gesamtkirchengemeinden des Kirchenkreises die kreiskirchlichen Kollekten und eine aktualisierte Fassung des kreiskirchlichen Siegels. Aufgrund rechtlicher Vorgaben der Landeskirche konnte der ursprünglich im Sommer 2024 beschlossene Siegelentwurf kurzfristig nicht genutzt werden. Bei der Überarbeitung sei man aber, so Superintendent Karsch, „bestrebt gewesen, an dem im vergangenen Jahr beschlossenen Entwurf möglichst wenig zu ändern, um die symbolische Bildsprache zu erhalten“.
Kirche besteht aus lebendigen Steinen.
Zum Abschluss der Synode wurde symbolisch eine Kirche aus Duplo-Steine abgebaut, indem sich alle Synodalen einen Baustein mit nach Hause nehmen konnten. Vielfarbige Steine, die für all die Menschen und ihre Stärken und Gaben stehen, aus denen Gemeinde und Kirche sich aufbaut. Im Nächsten Jahr soll diese Kirche als Symbol für den neu errichteten Kirchenkreis wieder aufgebaut werden.
Die erste Synode des neu gegründeten Kirchenkreises An der Saar wird am 31. Januar in Dillingen stattfinden. Der Superintendent oder die Superintendentin des neuen Kirchenkreises soll auf einer Synode im Herbst 2026 gewählt werden. Bis dahin wird der Kirchenkreis An der Saar von einem Bevollmächtigtenausschuss geleitet.
Info Lektorinnen und Lektoren:
Lektorinnen und Lektoren gestalten und leiten eigenverantwortlich Gottesdienste in ihren Kirchengemeinden. Sie verfassen die Gebete, suchen die Lieder aus und übernehmen dann im Gottesdienst die Aufgaben, die sonst ein Pastor, eine Pastorin hat. Für die Predigt orientieren sie sich an einer sogenannten „Lesepredigt“.
Der Evangelische Kirchenkreis Saar-Ost erstreckt sich von St. Wendel über Ottweiler und Neunkirchen bis nach Dudweiler in die Landeshauptstadt Saarbrücken hinein. Im Kirchenkreis leben aktuell rund 42.100 Gemeindeglieder in 4 Gesamtkirchengemeinden. Sitz der Superintendentur ist Saarbrücken. Superintendent ist derzeit Pfarrer Markus Karsch.