Singkreis
in der Ev. Kirche Mettlach, Parkstraße 2 weiterlesen
Der Turm der evangelischen Christuskirche auf dem Saarbrücker Rotenbühl wird rückgebaut. Hintergrund sind massive bauliche Mängel an dem Glockenturm aus den 1950er-Jahren.
Schon seit längerem nagt der Zahn der Zeit an dem 38 Meter hohen Wahrzeichen des Stadtteils. Die seinerzeit beliebte Betonbauweise mit den charakteristischen offenen Kacheln hat sich im Nachhinein als wenig langlebig erwiesen. Regen und Wind sorgten von Beginn an für Abplatzungen am Beton. Nur 15 Jahre nach seiner Entstehung 1957 musste der Turm erstmals saniert werden. Seit Anfang der 2000er-Jahre können die Glocken des Turmes nicht mehr geläutet werden. Inzwischen sind die witterungsbedingten Beschädigungen am Beton des Turms so erheblich, dass es zur Stahlkorrosion kommt.
Aus diesem Grund hat sich das Presbyterium, das Leitungsgremium der Evangelischen Kirchengemeinde St. Johann, nach einem umfangreichen Konsultationsprozess für den Abriss des Turms entschieden. „Im Hinblick auf die Gefahrenabwehr für alle, die dort wohnen, sich aufhalten oder arbeiten, ist der Rückbau des Turms unabdingbar“, begründet Pfarrerin Silke Portheine die Entscheidung ihrer Kirchengemeinde.
Zwar habe man auch eine mögliche Sanierung des Turms geprüft, doch habe ein bauliches Gutachten ergeben, dass dies Kosten in siebenstelliger Höhe verursachen würde. „Der Aufwand einer Sanierung übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Kirchengemeinde bei Weitem und ist wirtschaftlich nicht vertretbar“, so Portheine.
Inzwischen wurden alle notwendigen behördlichen Genehmigungen bei Landeskirche, Stadt und Landesdenkmalamt erteilt. Der Turm wurde bereits eingerüstet, in den kommenden Wochen wird der Rückbau mittels Zerschneiden der Betonteile vollzogen. Mit diesem Verfahren kommt es zu weniger Erschütterungen und zu geringerer Staubentwicklung. Rechtzeitig vor Weihnachten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.